Workshop „Die Visionäre“ 22. bis 24. September 2022



“Die Visionäre - Schüler: innen filmen für Toleranz und Verantwortung” ist ein Pilotprojekt, das in diesem Jahr zum ersten Mal stattgefunden hat. Teilgenommen haben an dem damit verbundenen Filmwettbewerb deutsche Auslandschulen aus Europa, dazu kam eine Schule in Singapur. Für den Preis der IRIS wurden dieses erste Mal je eine Gruppe aus Bilbao, Helsinki, Kopenhagen, Mailand, Oslo, Porto, Rom, Singapur und Prag nominiert.

An diesen drei Tagen im September kamen pro Gruppe ein paar Vertreter nach Helsinki gereist, um am Filmworkshop teilzunehmen. Der Workshop wurde von Ria Häkkinen (Helsinki) und Beatrice Kulbe (Oslo) organisiert und von Referent:innen des Up-And-Coming-Filmfestivals Hannover gehalten.

Ich selbst gehe in die zehnte Klasse der Deutschen Schule Helsinki und durfte an dem Workshop teilnehmen. So kam ich am Morgen des 22. Septembers in den Raum voll mit Schüler: innen und Lehrer: innen aus ganz Europa und von der anderen Seite der Welt. Ich hatte Glück, weil ich direkt am Anfang einem Mädchen aus Rom über den Weg lief, das mir anbot, dass ich mich zu ihnen an den Tisch setzen könnte. An dem Tisch saßen schon viele andere Mädchen aus verschiedenen Ländern und ich quetschte meinen Hocker irgendwie dazwischen.
Nach etwa einer Viertelstunde, in der die Teilnehmer noch frühstückten, begann das Programm. Ich fand es sehr anschaulich und interessant, wie Martin Bargiel und Claudia Wenzel vom Up-And-Coming-Filmfestival Hannover uns die ganze Theorie von Filmdreh beibrachten. Vieles war einigen von uns bereits bekannt, wie die verschiedenen Perspektiven, doch manches war auch neu. Dazu gehörte zum Beispiel die 5-Shot-Methode, die wir gleich in Kleingruppen in die Tat umsetzten. Ich war mit einem Mädchen aus Bilbao, einer aus Singapur und einer aus Rom in einer Gruppe. Bei der Aufgabe sollten wir eine von uns dabei fotografieren, wie sie eine bestimmte Sache tut und in verschiedenen Fotos diese Fragen klären: Was, wo, wer und wie. Der fünfte Punkt war “wow”, in dem es um eine spezielle Perspektive oder ähnliches Kreatives ging.
Am Nachmittag bekamen wir schon die Aufgabenstellung für den nächsten Tag, an dem wir einen 30 bis 45 Sekunden langen Werbespot drehen sollten. Es gab verschiedene Gegenstände, für die wir werben sollten und jeder Gruppe wurde einer zugeteilt. Es gab Lehrer- und Schülergruppen und die Challenge war, dass je eine Lehrer- und eine Schülergruppe den gleichen Gegenstand zu bewerben hatten. Mit dem Drehen sollten wir erst am Freitag beginnen, an diesem Nachmittag ging es erst einmal nur darum, ein Storyboard zu erstellen.
Der Tag endete um 17 Uhr, wonach alle Teilnehmer eingeladen waren, in einem deutschen Restaurant (weil schließlich niemand von uns Teilnehmern wirklich aus Deutschland kam und diese Möglichkeit dementsprechend selten hatte) essen zu gehen. Eine wunderbare Gelegenheit, sich besser kennenzulernen.

Der zweite Tag war ein Freitag und auf dem Plan standen drehen, Kino, Mittagessen, drehen und schneiden. Jede Gruppe fing individuell mit dem Filmen an und gegen zehn Uhr gingen wir in das kleine Cinema Orion, das unsere Schule manchmal mietet. Dort trafen wir auf die Mittelstufe und die Oberstufe, mit denen wir uns dann die Kurzfilme der nominierten Gruppen ansahen. Anschließend wurden drei “Besondere Erwähnungen” und der Hauptpreis, die IRIS, verliehen. Die Gruppe aus Rom gewann den Preis mit dem Film „Traumspringer“. Nach dem darauffolgenden Mittagessen ging es mit dem Dreh richtig los. Gut war, dass wir so viel Zeit hatten, denn so hatten wir keinen Stress und konnten manche Szenen auch mehrmals drehen. So wie beim echten Film. XD
Als der Workshop um 17 Uhr endete, hatten wir uns bereits überlegt, dass wir gemeinsam in den Helsinkier Freizeitpark Linnanmäki gehen könnten, doch diese Idee wurde leider verworfen, als sich herausstellte, dass dort gerade die spezielle “Iik!week” war, zu der man sich im Voraus anmelden musste und der Anmeldetermin bereits vorüber war. So entschieden wir, gemeinsam etwas essen zu gehen und danach einfach durch die Stadt zu flanieren. Es wurde ein später Abend, der einfach wundervoll war.

Am nächsten Morgen war Samstag, weshalb wir uns erst um neun Uhr in der Schule trafen. Es war der letzte Tag, wir bekamen noch ein wenig Zeit zum Editieren der Werbespots und schließlich sahen wir sie uns alle gemeinsam an der Leinwand im Kunstraum an. Es waren sehr humorvolle und kreativ gedrehte Filmchen dabei.
Der Tag endete diesmal schon um dreizehn Uhr, alle bekamen eine Teilnehmer-Urkunde und die ersten wurden bereits verabschiedet. Mit den Verbliebenen sind wir ein bisschen herumgelaufen, aber in der Nähe der Schule geblieben, da wir die Abreisenden immer von dort verabschiedeten. Schließlich sind wir in Richtung Hauptbahnhof geschlendert, wo ein Teil von uns um eine gewisse Uhrzeit sein musste. Kurz nachdem wir die Warschauer dort verabschiedet haben, habe ich mich selbst von der Gruppe verabschiedet, da sie vorhatten, wieder zurück zum Hotel zu gehen und selbst zu packen.

Die drei Tage waren eine extrem coole Erfahrung mit vielen Eindrücken, die ich definitiv nicht so schnell vergessen werde. Ich finde es richtig gut, dass mal etwas unternommen wurde, um die deutschen Schulen auf der Welt miteinander zu vernetzen und Jugendliche von überall in Kontakt zu bringen. ;)

Aino N., 10B DSH